Was bringt Dir die Dammmassage und was solltest Du dabei beachten?
Viele Frauen fragen sich vor der Geburt zurecht, wie es der weibliche Körper schafft, ein Lebewesen 40 Wochen lang zu nähren, in sich zu tragen und am Ende auf die Welt zu bringen. Natürlich sind wir uns alle einig, auch wenn man es bisher vielleicht noch nicht selbst erlebt hat, dies bedeutet viel Arbeit und ist für jede Frau eine echte Herausforderung.
Bei Gedanken an die körperliche Belastung durch die Entbindung, entwickeln sich bei vielen Frauen Unsicherheit und Ängste. Meist werden diese jedoch nur durch Unwissenheit geschürt. Spätestens aber bei den Worten Dammriss oder Dammschnitt möchten viele lieber nichts mehr weiter darüber hören und verdrängen dieses Thema gerne.
Aber es lohnt sich, sich damit näher zu befassen, denn man kann einiges dafür tun, um die Chance zu solchen Ereignissen zu verringern oder diese sogar ganz zu vermeiden.
Deshalb berichten wir Dir in diesem Artikel, über unsere Dammmassage Erfahrungen, und erklären Dir alles was Du dazu wissen musst. Wir zeigen Dir was der Damm ist, welche Risiken es für Ihn bei der Entbindung wirklich gibt und wie Du Dich schon in der Schwangerschaft vorbereiten kannst. Welche Hilfsmittel helfen Dir wirklich, und wann solltest Du auf eine solche Dammmassage verzichten?! Diese und viele weitere Fragen werden wir Dir hier beantwortet.
Weitere Artikel, um Dich und Deinen Körper auf die Geburt vorbereiten zu können oder sogar eine schmerzfreie Geburt zu erleben, findest Du in unserem Blog.
Was ist der Damm?
Als den Damm oder das Perineum, bezeichnet man den Teil zwischen After und dem hinteren Schamspaltenwinkel des Geschlechtsorganes der Frau. Dieser Bereich besteht hauptsächlich aus Muskulatur, in deren exakter Mitte sich die Dammnaht befindet, deren äußere Haut sehr sensibel ist.
Was ist ein Dammriss / Dammschnitt?
Eine der häufigsten Verletzungen bei der Geburt, ist der sogenannte Dammriss. Hierbei reißt das Gewebe durch eine zu hohe Belastung, die es im Normalfall nicht gewohnt ist, entlang der Dammnaht ein.
Es gibt verschieden Grade bei Verletzungen des Damms. Die am meisten gestellte Diagnose, ist eine Verletzung ersten Grades, Einrisse der Haut, und zweiten Grades, Risse in der Muskulatur.
Sehr viel seltener kommt es zu Verletzungen dritten Grades, bei ungefähr fünf von 100 Frauen und vierten Grades, bei einer von 1000 Frauen, die sich bis in die Region des Schließmuskels und der Darmschleimhaut ziehen können.
Bei Komplikationen, wie zum Beispiel, dass sich die Scheidenöffnung nicht von selbst ausreichend dehnt, setzen Ärzte auch einen sogenannten Dammschnitt. Dieser wird aber eher selten gemacht, da sich der Körper den benötigten Platz selbst verschaffen sollte und Schnitte nicht so schnell verheilen wie Risse.
Sollte es während der Geburt zu solch einer Verletzung des Damms kommen, wird diese nach der eigentlichen Entbindung dementsprechend versorgt. Bei Verletzungen ersten und zweiten Grades kann die Versorgung die Hebamme übernehmen, im höhergradigen Bereich übernimmt dies ein Facharzt. Behandelt wird direkt im Kreissaal, so dass die frischgebackene Mama nicht vom Kind getrennt werden muss. Sollte während der Geburt keine PDA – Periduralanästhesie angewendet worden sein, wird die Stelle natürlich örtlich betäubt. Je nach Größe der Verletzung kann man mit einer Heilungsphase von vier bis sechs Wochen rechnen.
Damit dies aber vielleicht gar nicht erst passiert, können wir einiges tun, wobei wir damit schon beim eigentlichen Thema wären.
Was ist eine Dammmassage und was bringt sie Dir?
Die Dammmassage ist eine Stimulierung des Gewebes in diesem speziellen Teil der Beckenmuskulatur. Regelmäßig angewendet, macht sie den Damm geschmeidiger und dehnfähiger, da dieser Bereich bei der Entbindung mit am meisten beansprucht wird. Es gibt mittlerweile viele Geburtsvorbereitungskurs Online Varianten die diese Möglichkeit, sich in der Schwangerschaft vorbereiten zu können, mit im Programm haben. Einer davon ist der von Nadine Beermann, die in dem folgenden Video das Thema einmal näher erläutert:
Für uns ist die Dammmassage essentiell, um den Körper auf die Geburt vorbereiten zu können. Natürlich ist diese Methode keine Garantie dafür, dass bei der Geburt keine Risse entstehen. Studien beweisen jedoch, dass bei Frauen, die sich mit regelmäßigen Dammmassagen vorbereitet haben, weniger oft ein Dammschnitt angewendet wurde und es seltener zu einem Dammriss kam.
Wir haben uns mit verschiedenen Arten der Geburtsvorbereitung beschäftigt und dies immer gemeinsam getan. Auch bei der Dammmassage hat mich Chris total gut unterstützt. Wir können nur jedem Paar empfehlen, alle relevanten Themen der Schwangerschaft gemeinsam zu erleben und auszuprobieren, das stärkt die Bindung in der Partnerschaft ungemein. Wie Du oder Ihr die Massage richtig anwendet, werden wir Dir nun genau erklären.
Wann solltest Du mit der Dammmassage beginnen?
Die meisten Empfehlungen von Hebammen lauten ab den 32. – 34. Schwangerschaftswochen damit zu starten. Natürlich kannst Du damit aber auch schon früher beginnen. Umso mehr die Muskulatur die „Belastung“ gewohnt ist, desto besser.
Auf was solltest Du vor der Massage achten?
Es gibt ein paar Dinge, auf die Du und Dein Partner vorab unbedingt achten solltet.
- Hygiene & Sauberkeit – Das wichtigste überhaupt sind saubere Hände! Diese sollten gründlich gewaschen und ggf. auch desinfiziert werden. Die Fingernägel sollten nicht zu lang oder eingerissen sein, um Verletzungen zu vermeiden.
- Entspannung – Das Umfeld, in dem Du dich befindest, sollte eine entspannte Wirkung auf Dich haben. Da es sich um Muskeln handelt, die massiert werden sollen, ist eine entspannte Grundhaltung und genügen Zeit notwendig, um dies effizient durchführen zu können.
- Bäder – Ein eventuell warmes Bad vorher hilft bei der Entspannung und lockert gleichzeitig das Muskelgewebe.
- Massageöl – Um die Massage so angenehm wie möglich zu gestalten, ist ein passendes Öl oder Gel sehr wichtig, um Reizungen an den betroffenen Stellen zu vermeiden. Es gibt verschieden Öle, die sich besonders eignen, dazu aber später mehr.
Wann solltest Du nicht massieren?
Bei den folgenden Anzeichen oder Erkrankungen, solltest Du jedoch auf keinen Fall eine Massage am Damm durchführen.
- Wenn Du dabei Schmerzen verspürst
- Bei Entzündungen im Vaginalbereich
- Bei Pilzinfektionen oder Vaginalherpes
- Bei Scheidenkrampfadern
- Bei Hämorrhoiden
Wie massierst Du richtig?
Zuerst solltest Du Dich in eine angenehme Position bringen. Viele Frauen bleiben dazu gerne stehen und bringen ein Bein in eine erhöhte Stellung, andere bevorzugen das Liegen, oder eine sitzend angelehnte Haltung. Probiere einfach aus was für Dich am bequemsten ist.
Trage das Öl auf Deine Finger auf und verreibe es, bis es Körpertemperatur angenommen hat und bringe es dann auf den Damm und dem hinteren Ende deines Schamspaltenwinkels auf.
Für die eigentliche Massage stellst Du Dir am besten vor, wie der Kopf des Babys bei der Geburt von innen nach außen drücken würde. Somit verstehst Du um welchen Bereich es sich exakt handelt um den Du Dich kümmern solltest. Du führst somit den Daumen in die Scheide ein und massierst in kreisenden Bewegungen von links nach rechts den Damm von innen.
Lege Deinen Zeigefinger so von außen gegen den Damm, als würdest Du versuchen, dass sich Zeigefinger und Daumen berühren. Dabei massierst Du das Muskelgewebe zwischen diesen beiden Fingern. Des Weiteren solltest Du auch den “Ausgang“ für Dein Baby vorbereiten, in dem Du diesen Bereich massierst und dehnst. Du kannst den Druck immer weiter erhöhen, solange Du keinen Schmerz verspürst.
Solltest Du bei diesen Schritten jedoch Schmerzen haben oder unsicher sein, sprich bitte mit deinem Arzt oder Deiner Hebamme darüber, bevor Du weitere Massagen unternimmst.
Welches Öl ist das richtigen für Dich?
Im Grunde geht es bei der Anwendung von Ölen oder Gelen in erster Linie darum die Hautirritation zu vermeiden, in dem sie den zu behandelnden Bereich weich machen und Hände bzw. Finger gut darauf gleiten können.
Öle haben aber auch verschieden Inhaltsstoffe, die zusätzlich zur Massage noch weitere positive Effekte auf unser Ziel, die Flexibilität des Gewebes und Muskels, haben können. Außerdem sind Frauen in der Schwangerschaft stark geruchsempfindlich was die Auswahl auch noch einmal einschränken kann.
Du solltest auf jeden Fall unbedingt darauf achten, dass es sich bei dem gewählten Öl um BIO-Qualität handelt, da es in direkten Kontakt mit Deinen Schleimhäuten kommt und demnach auch mit deinem Kreislauf und deinem Baby!!
Wir haben hier die vier von Hebammen meist empfohlenen Öle für Dich zusammengestellt:
ätherische Muskatellersalbei-Ölehier direkt bei amazon
BIO – Mandel-Ölehier direkt bei amazon
WELEDA-Dammmassage-Ölhier direkt bei amazon
Selbstverständlich bekommst Du die meisten Öle auch in vielen Apotheken. Wir bestellen gerne bei DocMorris, die liefern so schnell wie amazon und haben regelmäßig Gutscheine für Bestandskunden.
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Wie oft ist gut für Dich?
Beim Massieren und Dehnen, gibt es bekanntlich kein zu viel. Hebammen sprechen von drei bis vier Mal die Woche, jeweils 5 bis 10 Minuten. Natürlich kannst Du das Gewebe auch öfter und länger an seine baldige Aufgabe gewöhnen, solange Du Dich oder Euch damit nicht unter Druck setzt und auf keinen Fall sollte es unangenehm werden.
Andere Arten der Vorbereitung
Es gibt auch noch weitere Möglichkeiten Deinen Damm auf die Entbindung vorzubereiten.
Sitzbäder
Was sehr gerne von werdenden Müttern gemacht wird, sind heiße Bäder aus Lindenblüten und Heublumen. Diese wirken entspannend auf die Muskulatur und können diese dementsprechend lockern. Lindenblüten-Bäder bekommst Du auch in jeder Apotheke, für den Heublüten-Zusatz haben wir ganz einfach BIO – Teebeutel mit in die Wanne gegeben.
Moderne Technik
Ein etwas neues aber mittlerweile schon weit verbreitetes Gerät mit dem Namen EPI NO ist im Bereich Geburtsvorbereitung auf großem Vormarsch. Dabei handelt es sich, nur kurz beschrieben, um ein Gerät, das sich angenehm in die Scheide einführen lässt, und von innen Druck nach außen aufbaut, und somit „ein Baby bei der Geburt imitiert“. Dadurch wird der betroffene Bereich gezielt stimuliert/massiert und das Gewebe dementsprechend auf die Geburt vorbereitet.
Hierzu werden wir Dir noch einen ausführlichen Bericht schreiben, denn viele Eltern aus unserem Umfeld, sind total begeistert davon. Die Interviews laufen noch…
Unser Fazit
Jetzt kennst Du unsere Dammmassage Erfahrungen von A bis Z. Dadurch dass wir so ziemlich alles ausprobiert haben, von dem wir hier berichten und ich nur leichte Risse in der Oberhaut bei der Entbindung hatte, möchten wir allen werdenen Mama´s dringend empfehlen sich durch Geburtsvorbereitungskurse und vor allem mit der Dammmassage in den Schwangerschaftswochen vorzubereiten. Du lernst Deinen Körper noch besser kennen, bekommst ein ungefähres Gefühl was dieser leisten muss und kannst ihn dadurch aktiv unterstützen.
Wir hoffen wir konnten Dir mit diesem Beitrag weiterhelfen oder vielleicht auch etwas neues beibringen? Solltest Du Fragen oder Anregungen zu diesem Thema haben, schreib uns gerne eine Mail.
Schau doch auch bei unseren anderen Themen vorbei, wir freuen uns sehr auf Deinen Besuch und Feedback am Ende!
Bis bald…
Jessica, Chris & Mia
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Danke für Euren tollen Beitrag! Wenn ich ehrlich bin habe ich dieses Thema, wie Ihr angesprochen habt, versucht zu vermeiden. Ihr habt es geschafft mir klar zu machen dass es doch wichtig ist sich damit zu befassen! Das Weizenkeimöl hab ich mir schon mal bestellt, mal sehn ob mich mein Mann unterstützt?!
Hallo Manuela und danke für Dein ehrliches Feedback! Wir glauben dass Du nicht die Einzigste bist der es so geht… gerade deshalb war es uns auch so wichtig, unser Dammmassage Erfahrungen mit Dir und anderen zu teilen! Schön dass wir Dich ein wenig unterstützen konnten! Besuch doch auch gerne unseren Blog zum Thema Geburtsvorbereitung, da wirst Du weitere spannende Infos zu diesem Thema finden!
Liebe Grüße